Der Boden lebt!

Unter unseren Füssen leben wundersame Wesen, in einer faszinierenden Welt, die aussergewöhnliches vollbringt.

Der Boden besteht zur einen Hälfte aus Luft und Wasser, zur anderen aus verrottetem, organischem Material und aus verwittertem Gestein. Pflanzen sterben ab und vermodern am Boden, Steine zerbröseln mit der Zeit immer mehr, bis schlussendlich nur noch ganz kleine Partikel davon übrigbleiben. Je nachdem, wie viel verrottete Pflanzen oder verwittertes Gestein im Boden enthalten sind, hat dieser eine andere Farbe und andere Eigenschaften.
Es gibt also nicht nur eine Sorte Boden, Erde oder Dreck, sondern verschiedene. Allen Böden gemeinsam ist aber, dass sie Wasser, Luft und Schadstoffe filtern sowie Nähr- und Kohlenstoffe speichern können.

 

Was ist gesunder Boden?

Der Boden ist ein kaum erforschtes, unsichtbares Universum und die Heimat von Billionen Bakterien, Pilzen, Insekten und Würmern. Ein gesunder Boden zeichnet sich vor allem durch die Vielfalt seiner Bewohner aus. Seine verschiedenen Schichten werden von unterschiedlichen Lebewesen besiedelt und bearbeitet. Je vielfältiger die Lebewesen, desto fleissiger wird der Boden umgegraben, ab- und wieder aufgebaut. Je höher diese Aktivität, desto mehr Nährstoffe werden erzeugt, welche von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können. Ein gesunder Boden ist mit Pflanzen bewachsen, die ihn vor Austrocknung schützen und tief durchwurzeln, um ihn zu stabilisieren.

 

Wer wohnt im Boden?

All die Lebewesen, die in der Erde leben, tragen ihren Teil dazu bei, dass der Boden gesund bleibt. Einige dieser Bodentierchen und das Buch "Der Dschungel im Boden" möchten wir dir hier gerne kurz vorstellen:

Wer kennt ihn nicht, den Regenwurm? Aber wusstest du, dass es allein in der Schweiz 46 verschiedene Arten davon gibt und dass er bis zu 8 Jahre alt werden kann?

Begleitend zum Citizen Science Projekt «Beweisstück Unterhose» entstand das Bilderbuch «Der Dschungel im Boden» über die geheimnisvolle Welt unter unseren Füssen.

Wusstest du, dass man sogar Nematoden gefunden hat, die in 3.6km Tiefe unter der Erdoberfläche lebten? Sie sind somit das am tiefsten je in der Erdkruste gefundene lebende vielzellige Tier!

Die Protisten sind quasi die Wassertierchen im Boden. Anders als beispielsweise Regenwürmer oder Pseudoskorpione, welche sich in den luftgefüllten Räumen im Boden fortbewegen, brauchen Protisten Wasser. 

Die Assel ist – du glaubst es kaum – ein Krebs mit Kiemen.

Springschwänze sind sogenannte Sechsfüssler und leben in den oberen 20 cm des Bodens.

Das Bärtierchen sieht man nicht von blossem Auge, sondern nur unter dem Mikroskop, so klein ist es.

Die Mykorrhiza-Pilze sind eine ganz spezielle Art von Pilzen, ohne die unsere Nahrungsmittelproduktion kaum möglich wäre.

Milben kommen in fast allen Habitaten und somit auch zuhauf im Boden vor. Viele von ihnen sind Parasiten.

Man sieht sie nicht, aber in unseren Böden leben und arbeiten unzählige verschiedene Bakterien und Pilze, die die Nährstoffe aus dem Boden verfügbar machen, und so das Pflanzenwachstum fördern.

Ein Projekt von:

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In Partnerschaft mit:

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«Beweisstück Unterhose» ist eine Entwicklung von Agroscope und der Universität Zürich und wird getragen von einer breiten Partnerschaft aus Behörden und Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt, Raumplanung sowie Wissenschaft. Mitglieder sind Agridea, Agroscope, Bodenkundliche Gesellschaft der Schweiz BGS, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Bundesamt für Raumentwicklung ARE, Bundesamt für Umwelt BAFU, Cercle Sol, Espace Suisse, Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, Kompetenzzentrum Boden KOBO, Kompetenzzentrum Boden Wallis, Oekonomische Gemeinnützige Gesellschaft Bern OGG, Pro Natura, sanu durabilitas, Schweizerischer Bauernverband SBV, Schweizer Familiengärtner-Verband SFGV, Schweizerischer Städteverband, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz SL, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW sowie verschiedene Kantone.